Was ist der Meldebestand?
Beim Meldebestand (auch Bestellpunkt oder reorder Point) handelt es sich um die Bestandsmenge, deren Erreichung eine neue Bestellung auslöst. Der Bestellpunkt rechnet auch den Verbrauch während der Wiederbeschaffungszeit ein. So wird sichergestellt, dass der Sicherheitsbestand nicht unterschritten ist. Ab Erreichung des Meldebestands, wird in der Regel über das Lagerverwaltungssystem automatisiert neu bestellt.
Warum braucht man einen Meldebestand?
Grundlegend gibt es in einem Lager fünf wichtige Bestandsgrößen (Lagerkennziffern):
- Optimaler Lagerbestand
- Sicherheitsbestand
- Meldebestand
- Höchstbestand (maximaler Lagerbestand)
- Durchschnittlicher Lagerbestand
Der optimale Lagerbestand hat das Ziel, eine maximale Rendite zu sichern und die Nachfrage ideal zu bedienen, gleichzeitig aber die Lagerhaltungskosten möglichst gering zu halten. Der optimale Lagerbestand liegt zwischen dem maximalen Lagerbestand (also dem Bestand, dessen Lagerung prinzipiell möglich wäre) und dem Meldebestand.
Der Sicherheitsbestand ist die Reserve, die nicht unterschritten werden sollte. Er dient zur Überbrückung von unvorhergesehenen Ereignissen, wie Lieferschwierigkeiten oder einer erhöhten Nachfrage.
Der Meldebestand ist folglich der Bestand, ab dem bestellt werden muss, um wieder den optimalen Lagerbestand zu erreichen, gleichzeitig aber den Sicherheitsbestand nicht zu unterschreiten. So wird stets ausreichend Lagerbestand sichergestellt und Fehlmengenkosten vermieden.
Wie berechnet man den Meldebestand?
Der Bestellpunkt muss immer individuell berechnet werden. Die Formel für die Berechnung lautet wie folgt:
Tagesverbrauch x Lieferzeit + Sicherheitsbestand = Meldebestand.
Wenn Sie beispielsweise einen Verbrauch von 1200 Behälter am Tag haben und die Wiederbeschaffungszeit 4 Tage beträgt, so ergibt sich ein Sicherheitsbestand von 1600. Der Meldebestand wäre dann wie folgt zu berechnen:
1200 x 4 + 1600 = 6400.
Der Bestellpunkt ist somit erreicht, wenn noch 6400 Behälter im Lager vorrätig sind.
Wie funktioniert der Nachschub ab Bestellpunkt?
In der Regel wird in modernen Lagern der Nachschub Bestellung automatisch von einem System oder einer Software ausgelöst. Das kann beispielweise ein Lagerverwaltungssystem oder auch ein ERP mit entsprechenden Funktionen sein. Wichtig ist, dass die Daten, die dieses System nutzt, richtig und aktuell sind. Denn nur wenn alle Lagerkennzahlen ideal ausgerichtet und berechnet sind, vermeiden Sie Überbestände – die Kapital binden – oder Leere Lagerregale – die zu Lieferschwierigkeiten führen können.